Absenkung der Arbeitszeit und volle Anerkennung des VDZ-Tarifs für ZEIT ONLINE

01.03.2022

Tarifinfo von dju/ver.di und DJV

Die Anerkennung des vollen VDZ-Tarifvertrags für ZEIT ONLINE soll kommen – inklusive einer Absenkung der Arbeitszeit auf 36 Stunden für die Redakteurinnen und Redakteure und 35 Stunden für die Angestellten: In der dritten Verhandlungsrunde hat der Arbeitgeber ein sehr umfangreiches Angebot gemacht. 

01.03.2022 - Dieses sieht vor, dass in den kommenden drei Jahren Urlaubsgeld, die Eintarifierung der Studierenden (Zuschläge, sowie Auszahlung von Weihnachts- und Urlaubsgeld als Erhöhung des Stundenlohns) und die verbleibenden Lücken, wie Wegfall der 2-Jahres-Anwartschaft für die Jahresleistung, volle Presseversorgung sowie volle Urheberrechtspauschale angepasst wird. Wir werden darauf drängen, zunächst das Urlaubsgeld anzupassen, weil es alle betrifft.

Die Absenkung der heutigen 40-Stunden-Woche soll in zwei Stufen erfolgen – ab dem vierten Jahr nach Abschluss sollen nur noch 38-Stunden bei ZEIT ONLINE gearbeitet werden, ab dem fünften wird die Arbeitszeit dann auf das VDZ-Niveau von 36. bzw. 35 Stunden gesenkt. 

Das Angebot zeigt, dass der Arbeitgeber die Forderung der Beschäftigten nach einer Perspektive auf Gleichstellung mit Print ernst genommen hat. Dass das Angebot zudem früher kommen soll als in der zweiten Verhandlungsrunde angedeutet – hier war noch von sieben Jahren die Rede – ist ebenfalls ein recht erfreuliches Signal und auch ein Zeichen von Wertschätzung.

Wir danken der Chefredaktion und Geschäftsführung von ZEIT ONLINE für die konstruktiven Gespräche und sind hoffnungsvoll, die Verhandlungen noch im März erfolgreich abschließen zu können.

Die Redaktion von ZEIT ONLINE hatte vor der dritten Verhandlungsrunde ein deutliches Signal gesetzt: Eigentlich wollten eine große Mehrheit Kolleginnen und Kollegen sich am Donnerstag, 24. Februar, zur Mittagszeit für eine kreative Mittagspause vor der Redaktion versammeln, um ihrer Forderung nach voller VDZ-Tarif-Anerkennung Ausdruck zu verleihen. Wegen des Angriffskriegs von Russland auf die Ukraine verzichteten die Mitarbeitenden von ZEIT ONLINE jedoch darauf: „Angesichts des Ukraine-Kriegs werden wir diese Aktion jedoch verschieben. Es wäre falsch, an so einem Tag die Aufmerksamkeit vom Geschehen in der Ukraine abzulenken. Wir werden stattdessen gemeinsam in jeder Minute die hohe journalistische Qualität von ZEIT ONLINE auch in solchen außergewöhnlichen Lagen sichern.“

Der Arbeitgeber hatte diese Entscheidung ausdrücklich gewürdigt.

 

 

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