Vorwärts immer, rückwärts nimmer - nd bleibt!

01.03.2021
ND Protest ver.di-Protestaktion am Rande des Digitalen Bundesparteitags der Partei „Die Linke“. nd-Beschäftigte diskutierten u.a. mit Bernd Riexinger (4.v.re.) über die Pläne.

ver.di und nd-Beschäftigte haben am Rande des Digitalen Bundesparteitages der Partei „Die Linke“ für mehr Transparenz und gegen die Schließungspläne der Tageszeitung Neues Deutschland (nd) protestiert


01.03.2021 - Am vergangenen Montag (22.02.2021) hatte die Geschäftsführung des nd der Belegschaft mitgeteilt, dass die Neues Deutschland Druckerei und Verlags GmbH zum Ende des Jahres 2021 aufgelöst und das nd in eine Genossenschaft überführt werden soll. 

Für die Beschäftigten ein Schock, kommt diese Nachricht doch gänzlich ohne Vorwarnung. Aus der Belegschaft gab es in den vergangenen Jahren immer wieder den Wunsch, die Strukturen des nd zu verändern. Auch die Idee einer Genossenschaft wurde diskutiert. Viele Redakteur*innen sehen eine Umwandlung als eine Chance, die redaktionelle Unabhängigkeit der Zeitung zu stärken. Die Belegschaft wehrt sich aber entschieden gegen Versuche der Gesellschafter, sich kurzfristig aus der Verantwortung zu stehlen. Beispiele wie taz und junge welt zeigen: Der Aufbau einer Genossenschaft braucht Zeit und Geld. Ein Betrieb funktioniert nicht von heute auf morgen genossenschaftlich.  Mit der Drohung, 100 Beschäftigte mitten in der Pandemie Ende des Jahres auf die Straße zu setzen, wenn bis dahin keine Genossenschaft gegründet wurde, wird die Linke als Gesellschafterin des nd ihrer sozialen Verantwortung nicht gerecht. Von einer Partei, die überall rabiate Unternehmensentscheidungen anprangert, erwartet ver.di einen solidarischen Umgang mit den Beschäftigten des nd und echte Startchancen für ein mitarbeitergeführtes Medium. Die Partei „Die Linke“ hat in zahlreichen Statements über das Wochenende signalisiert, dass sie den Protest verstanden hat und Gesprächsbereitschaft mit der Belegschaft besteht.