Schülerzeitung „Minze“ des Marie-Curie-Gymnasiums in Dallgow-Döberitz marschiert als Neugründung auf ersten Platz im Landeswettbewerb und bekommt auch dju-Förderpreis
Von Susanne Stracke-Neumann
Es war ein Start von 0 auf 100 in wenigen Monaten: Erst 2022 gegründet, reichte die Redaktion der Schülerzeitung „Minze“ des Marie-Curie-Gymnasiums in Dallgow-Döberitz samt Gastredaktion „The Multilingual Corner“ ihre Herbstausgabe 2023 beim Schülerzeitungswettbewerb in Brandenburg ein und landete sofort auf dem ersten Platz bei den Gesamtschulen und Gymnasien. Kein Wunder, dass dieses in der Jury so viel Aufmerksamkeit erregende Blättchen auch im Fokus für den dju-Förderpreis für neu- oder nach längerer Zeit wiedergeründete Schülerzeitungen landete. Bei den Landespreisen gibt es Geld, bei der dju immer einen Workshop, möglichst mit Redaktionsbesuch.
Am 8. November war es so weit: Rund 20 Schülerzeitungsredakteur*innen mit ihren Redaktionsleiter*innen kamen zum Sitz des ver.di-Landesbezirks am Bahnhof Westend, wo sie von dju-Jury-Mitglied Susanne Stracke-Neumann und dju-Landesgeschäftsführer Jörg Reichel mit Infos zu Pressefreiheit, Redaktionsarbeit, Problemen der Pressearbeit bei Demonstrationen durch Angriffe und allen weiteren Themen, die die jungen Leute interessierten, versorgt wurden.
Dann ging es zum Redaktionsbesuch in der taz an der Friedrichstraße, wo die Gruppe vom Betriebsratsvorsitzenden Wolf Vetter noch mehr mehr Eindrücke aus der Praxis der Pressearbeit erhielt und durch die Redaktion geführt wurde.
Beim anschließenden Imbiss im ver.di-Landesbezirk diskutierten alle zusammen mit Lehrer und Lehrerin die Eindrücke des Vormittags. Aufgefallen war einer jungen Frau vor allem, dass die Kolleg*innen bei dem Genossenschaftsprojekt taz unter Tarif bezahlt wurden. Andere sprachen eher über die Architektur, die offenen Redaktionsräume und die vielen Besprechungszimmer für die rund 100 Journalist*innen im Haus. Reichel berichtete, dass bei der Konzeption des Neubaus sehr auf Umweltfreundlichkeit sowie darauf geachtet wurde, durch Material und Gestaltung möglichst wenig Anlass für Allergien zu bieten.
Beim Layout beobachteten und sprachen die Schülerzeitungsredakteur*innen mit einem Kulturredakteur, der gerade einen Text zu den USA bearbeitete. Dass die taz ab September 2025 unter der Woche nur noch als E-Paper erscheinen wird und es bereits Landkreise gibt, in denen Tageszeitungen nur noch digital angeboten werden, führte zu einer lebhaften Diskussion über die Informationsbeschaffung im Netz, besonders in den Social Media. „Minze“-Redaktionsleiter Florian Urschel-Sochaczewski begrüßte es, dass die jungen Leute auf TikTok auch seriöse Nachrichtenanbieter wie die „Tagesschau“ finden.